Adam Brody (Zürich) präsentierte bereits das zweite Mal auf der Mode Suisse und war das einzige Label, welches auch Kleidung in Plus-Size anbietet.

Neben einer stilistisch stimmigen Auswahl von Damenlooks wurden auch ein paar Herrenlooks gezeigt. Der britisch-israelische Designer Adam Brody lebt seit 2001 in Zürich und studierte Modedesign am Shenkar College in Tel Aviv, dessen Absolventen sich oft durch einen mutigen, experimentellen und zugleich technisch versierten Stil auszeichnen.

Das trifft auch auf die vorgestellten Looks des Züricher Labels zu, die sich zugleich durch eine scheinbar lässige und lockere Handschrift auszeichnen. Sofort fiel auf, dass die Kreationen wohl von traditioneller japanischer und chinesischer Mode beeinflusst sind.

Sie bestachen dementsprechend durch eine stringent zurückhaltende Eleganz, Großzügigkeit und Funktionalität.Die Kleidung wirkt avantgardistisch und konzeptionell, mit lockeren Volumen und teilweise dramatischen, fließenden Schnitten, ohne dabei aufdringlich zu werden.

Die Inspiration der Arbeit durch japanische Mode zeigt sich, neben der gesamten Gestaltungsphilosophie, etwa durch die Verwendung von Layering, Oversize-Silhouetten oder, noch konkreter, Plattformsandalen, die in japanischer Streetwear beliebt sind. Das Layering spielt hier eine große Rolle, wie es seit Jahrzehnten auch ein Markenzeichen von asiatischen, insbesondere japanischen Designern wie Yohji Yamamoto und Chitose Abe (Sacai), oder von dem chinesischen Designer Samuel Guì Yang ist.

Eröffnet wurde mit einer Reihe weißer Kombinationen aus luftig leichten weißen Hakama (袴), Damenhosen, welche mit ebenfalls weißen Oberteilen kombiniert waren. Diese Blusen sind minimalistisch gehalten, während die Hosen wie unfertige Konzepte wirken, mit nur angedeuteten Säumen und losen Fäden. Vertikal wird bei einem der ersten Looks die Symmetrie der Damenbluse frech aufgebrochen und eine raffinierte Schnürung weckt die Assoziation zu klassischen Kampfsportanzügen. Geschickt bringt das Design auf verschiedene Weise leichte Bewegung in das reduziert gehaltene Ganze. Ergänzt mit dem reinen Weiß entsteht ein hohes Maß an schlichter Eleganz.Die beiden ebenfalls präsentierten Herrenlooks folgen dem gleichen Gestaltungskonzept. Bei einem sind auf einem Umhang goldene asiatische Schriftzeichen appliziert, zum Beispiel könnte eines der Zeichen 福」(fú) sein, das im Chinesischen für „Glück“, „Segen“ oder „Wohlstand“ steht. Das wäre eine passende Botschaft zur Begleitung dieser anmutigen und gelungenen Kollektion.

Text und Bild: Boris Marberg - thank you so much for the attewntion and for the focus and for the deep inside research.